Gestatten, Belzebub mein Name. Auch ich habe eine ganz besondere Verbindung zum Stimberg. So soll ich den Sagen von Emscher und Ruhr nach einst hier gewütet haben, nachdem mich ein neunmalkluger Baumeister um seine Seele betrog. Ein unfassbarer Frevel, wenn Du mich fragst. Schließlich war der Kerl doch zu mir gekommen und ich habe ihm nur – ganz wie es meiner Natur entspricht – geholfen und meinen Teil unseres Handels erfüllt. Fangen wir aber vorne an:

Der Sage nach wurden einst die Stimberger Quarzitsteine beim Bau der St. Peter Kirche in Recklinghausen verwandt. Da die Wegverhältnisse in der Haard aber ungünstig waren und Lieferungen ausblieben, trug der Baumeister Sorge, das Gotteshaus rechtzeitig fertigstellen zu können. In seiner Not wandte sich der Unglückliche an mich, den Teufel, und verschrieb mir seine Seele, wenn ich ihm das Baumaterial rechtzeitig zur Stelle schaffen würde.

An dem Tage, an dem der Schlussstein der Kirche eingesetzt werde, sollte die Seele des Baumeisters mir gehören. Gerecht, wie ich finde. Der Baumeister aber wähnte sich schlauer als ich und wollte unseren Pakt umgehen. So ließ er den Schlussstein der Kirche einfach aus, auf dass das Gotteshaus niemals fertig gestellt werde. Mein Zorn übermannte mich im Angesicht einer solchen Dreistigkeit und ich ergriff den gewaltigsten Steinblock am Stimberg, um ihn gegen das neue Gotteshaus zu schleudern, auf dass es in Trümmer zerfiele und den Baumeister unter sich begrabe. Mein Wurf misslang jedoch und der gewaltige Stein zerbrach in drei Stücke, wovon eins in Hochlar, das zweite in Berghausen und das dritte in der Gegend von Speckhorn mit großem Getöse niederfiel.

In einer anderen Variante dieser Sage bekannte sich der Baumeister reumütig zu seiner Schuld und zog sich nach meinem Felsenwurf in ein Kloster zurück. Erst nach seinem Tod wurde ein Schlussstein in die Kirche eingefügt, der angeblich die Züge des Baumeisters trägt.

Nun ja. Man kann nicht immer gewinnen... Gehab Dich wohl. Und wenn Du mal Hilfe brauchst, wende Dich gern an mich!

Diese Geschichte basiert auf der Sage von Baumeister und Teufel aus dem Buch „Emschersagen. Von der Mündung bis zur Quelle.“ von Dirk Sondermann. 
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