Der Erhalt der Lebensräume für Tiere und Pflanzen erfordert eine regelmäßige Pflege. Schafe erhalten durch Beweidung den offenen Boden und sorgen dafür, dass sich die Heide verjüngt. Nicht überall können Schafe eingesetzt werden; hier muss der Mensch unterstützen. 

Schutz und Pflege

Wie das Biotop Stimberg langfristig erhalten wird

Erobert die Balsampappel den Stimberg ?

Die Balsampappel (botanisch Populus balsamifera) ist ein im nördlichen Amerika beheimateter Baum. Er ist schnellwüchsig und wurde deswegen in Europa als Nutz- und Industrieholz eingeführt und in Kurzumtriebsplantagen angebaut. Dabei werden die Pflanzen möglichst dicht gepflanzt, damit sich ein gerader Stamm entwickelt. Wenn die Pflanzen einen geraden, dünnen Stamm ausgebildet haben, sind sie bereits als „Stangenholz“ nutzbar. Die Stämme werden geerntet und die Wurzelstöcke gerodet oder gemulcht, um die Fläche für eine neue Pflanzung bereit zu machen.

Man nutzt(e) Balsampappeln u.a. zur Herstellung von Streichhölzern.

Charakteristisch ist der mentholartige Duft der Winterknospen, der sehr an einschlägig beduftete Papiertaschentücher erinnert. Er rührt von einem gelblichen Harz, welches die Winterknospen umgibt und welches extrem klebrig ist.

Eine große Balsampappel befand sich am Stimberg gegenüber dem ehemaligen Gebäudekomplex. Wie sie ihren Weg auf den Stimberg gefunden hat, ist nicht bekannt. Auf dem höchsten Punkt Wind und Wetter ausgesetzt, ist sie irgendwann eingebrochen.

Das Bruchholz wurde bei der Neugestaltung der Stimberghöhe zum Aufbau einer  „Benjeshecke“ am Grünen Klassenzimmer verwendet und erfüllt nun mehrere Zwecke:

  • es bietet Kleintieren und Vögeln Schutz
  • es bietet Holzzersetzern Nahrung
  • es dient der gestalterischen Raumbildung
  • es umgrenzt den Platz vor dem „Grünen Klassenzimmer“

Da das Wurzelholz welches sich noch im Boden befindet - der Wurzelstock- noch vital ist, führt dies alljährlich zur Ausbildung von Wurzelschößlingen und Neuaustrieben.

Diese erstrecken sich an meterlangen Wurzelausläufern inzwischen über die gesamte Freifläche vor dem Grünen Klassenzimmer. 

Damit hier kein Balsampappelwäldchen entsteht, wurden die Neuaustriebe und die mehrere Meter langen Wurzelausläufer in den letzten beiden Jahren durch Mitarbeiter der Biologischen Station Kreis Recklinghausen e.V. einzeln und in Handarbeit freigelegt und aus dem Boden gezogen.

Da die Pflanze sehr schnell wächst wurde diese Arbeit bis zu dreimal im Jahr durchgeführt. Das Foto zeigt einen noch jungen Wurzelstock, der sich in wenigen Jahren neu gebildet hat und den Wurzelaustrieb von 6 Wochen.