Darf ich mich vorstellen, mein Name ist Jupp. Ich bin Steinhauer. Schon seit Jahrhunderten wird hier im Stimberger Steinbruch Quarzit abgebaut. Quarzite sind Sandsteine, die sich über Jahrmillionen hinweg verfestigt haben und gern zum Bau von Kirchen oder Häusern genutzt werden. Unser Quarzit ist in der ganzen Region bekannt und begehrt.
Die Steine mit Hammer und Spitzhacke zu brechen, ist echte Knochenarbeit, das kannst Du mir glauben. Dafür ist viel Erfahrung nötig. Denn nur wenn ich die Gesteinsschichten ganz genau kenne und weiß, wie sie aufgebaut und beschaffen sind, kann ich meinen Keil richtig ansetzen, um den Stein zu spalten. Dabei muss ich sehr vorsichtig sein, damit ich weder mich noch den Stein verletze.
Die Leute aus dem Dorf bringen die Steinblöcke dann zum Steinmetz ins Tal, der die groben Blöcke weiterbearbeitet. Auch beim Abraum, der hier im Steinbruch in rauen Mengen anfällt, helfen uns die Dorfbewohner. In Loren transportieren sie das Geröll, den Schutt und die Erde ab und verdienen sich so noch etwas hinzu.
Weil der Quarzit vom Stimberg etwas Besonderes ist, ist unsere Auftragslage gut. Auch in anderen Gruben der Haard werden Sande abgebaut, unser Quarzit aber ist außergewöhnlich hart. Deswegen kannst Du auch die besondere Farbe unseres Gesteins in vielen Bauten der Nachbargemeinden finden. Sogar in der Stadtmauer von Recklinghausen wurden Steine vom Stimberg verbaut. Das macht mich schon etwas stolz.
Überhaupt hat meine Arbeit hier die Region geprägt. Selbst der Name Stimberg geht auf sie zurück. Früher wurde der Stimberg nämlich Steynberg, also Steinberg genannt.
So, nun habe ich aber genug verweilt. Die Arbeit ruft!