Beobachtungsfläche Heide und Trockenrasen

Der Stimberg ist in stetigem Wandel. Du kannst ihn auf Deinen Wanderungen live erleben! Auf der Beobachtungsfläche hier vor Dir wurde gelber Sand vom Stimberg aufgetragen. Die gelbe Färbung kommt von dem hohen Quarzitanteil im Sand. Außerdem enthält er ortstypischen Samen von Pflanzen, die trocken-warme Standorte lieben, wie zum Beispiel Königskerze, Natternkopf oder Nachtkerze.
Eine weitere Beobachtungsfläche liegt vor dem Gebäude mit dem Artenschutzbild. Dort ist der Sand weißer. Er wurde aus Haltern am See aufgebracht. Auf dieser Fläche werden sich womöglich typische Trockenrasenarten – vor allem Gräser – ansiedeln.
Die Pflanzengemeinschaften auf den Beobachtungsflächen werden sich stetig verändern. Vielleicht wächst auf den Beobachtungsflächen eines Tages auch Heide. Wenn sie ganz der Natur überlassen werden, könnten sich sogar Gehölze ansiedeln und Wald entwickeln.
Schau genau hin ! Auch viele Insekten finden hier ihren Lebensraum. Hier kannst Du Wildbienen und Hummeln beim Blütenbesuch entdecken. Vielleicht sonnt sich hier ein Falter auf dem warmen Sand, oder Du entdeckst eine kleine unscheinbare Ödlandschrecke am Boden zwischen Ästchen und Halmen.

„Hasenbrot“

…der ein oder andere kennt sicher noch das „Hasenbrot“ aus seiner Kindheit

Es ist vielen - im Ruhrgebiet vor allem unter Bergleuten - bekannt als „die alte Stulle vom Vortag“, die der Vater früher von der Arbeit wieder mit nach Hause brachte: ein altes Butterbrot, schon etwas hart und trocken und man brauchte gute Zähne, um es zu verzehren.

Aber auch am Stimberg findet man „Hasenbrot“. Dabei handelt es sich um eine niedrige, unscheinbare grasartige Pflanze, die Feld-Hainsimse, wissenschaftlich Luzula campestris, auch „Hasenbrot“ genannt. Die Feld-Hainsimse wächst in den Sandmagerrasen am kleinen Rundweg und hat sich bereits in den Beobachtungsflächen angesiedelt.

Das Hasenbrot ist leicht erkennbar an den kompakten Blütenköpfen und den weißen Haaren an den Blättern.

Die Feld-Hainsimse sieht aus wie ein Gras, ist es – botanisch betrachtet- aber nicht; sie wird den Binsengewächsen zugeordnet. Sie gehört am Stimberg zu den „Frühblühern“, denn sie blüht im März /April, wenn am Stimberg nur langsam die Vegetation erwacht.

Die kleinen braunen nussartigen Samen, die sich nach der Blüte an den Blütenköpfchen entwickeln, sind sehr langlebig und können auch trockene Zeiten überdauern; angeblich sind sie leicht süßlich und leicht klebrig. Sie werden von Ameisen verteilt oder bleiben im Fell oder Gefieder von Tieren haften und werden auf diese Weise weiterverbreitet.  

Das „Hasenbrot“  ist sehr genügsam und braucht nicht viel zum Überleben: es kommt mit sehr sauren, sehr stickstoffarmen und sehr trockenen Bodenverhältnissen gut zurecht und ist eine Zeigerpflanze für Nährstoffarmut und einen bodensauren Standort.