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© Kreis Recklinghausen

Natur- und Artenschutz

Die Tiere

Wer wohnt hier eigentlich auf dem Stimberg?

Insekten

Schwebfliegen - Besondere Blütenbesucher am Stimberg

Im Jahr 2022 wurde an verschiedenen Stellen in der Haard, so auch auf dem Stimberg, das Vorkommen von Schwebfliegen erfasst.  Der Entymologe Peter Herkenrath hat hier oben verschiedene Arten gefunden….

© Axel Ssymank

Winterschwebfliege Episyrphus balteatus

Schwebfliegen sind eine große Gruppe von Insekten, die zu den Zweiflüglern (Dipteren, Fliegen) gehören.

Aus Deutschland sind etwa 480 Arten bekannt. In Gärten fallen sie dadurch auf, dass sie im Schwirrflug über Blüten stehen. Viele Arten ähneln Bienen oder Hummeln und werden oft mit diesen verwechselt. Doch verfügen die allermeisten Arten, anders als Bienen und Hummeln, über kurze Fühler (Antennen). Die größten Arten werden hornissengroß, doch sind viele auch unscheinbar klein und schwarz gefärbt.

Praktisch alle Arten sind Blütenbesucher, wo sie Pollen und Nektar sammeln. So spielen Schwebfliegen eine wichtige Rolle bei der Bestäubung, die gerne, etwa gegenüber Bienen, unterschätzt wird.

Blütenreiche Bereiche sind für Schwebfliegen besonders interessant, wie auch die Stimberghöhe mit ihren offenen Heide- und Sandflächen, die oft einen farbigen Blütenteppich aufweisen. So wurde hier im Frühjahr und Sommer eine Reihe von Schwebfliegenarten gefunden. Die kleine, an eine längliche Wespe erinnernde Gemeine Langbauch-Schwebfliege Sphaerophoria scripta wurde an Mauerpfeffer festgestellt, die Späte Großstirn-Schwebfliege Scaeva pyrastri und die häufige, sehr bienenähnliche Scheinbienen-Keilschwebfliege Eristalis tenax an Königskerzen. Wichtig für Schwebfliegen ist auch der Natternkopf, an ihm wurden die Frühe Großstirn-Schwebfliege Scaeva selenitica und die sehr häufige, ein wenig an eine kleine langgestreckte Wespe erinnernde Winterschwebfliege Episyrphus balteatus beobachtet. Auch - aus anderen Gründen - nicht immer erwünschte Pflanzen bieten auf dem Stimberg mit ihren Blüten Schwebfliegen und anderen Insekten Nahrung, darunter Jakobskreuzkraut und Brombeeren.

© Kreis Recklinghausen
Der gelbblühende Mauerpfeffer lockt die Gemeine Langbauch Schwebfliege an
© Kreis Recklinghausen
Am Natternkopf finden sich viele Schwebfliegen, z.B. die Winterschwebfliege
© Kreis Recklinghausen
Königskerzen locken die Späte Großstirn-Schwebfliege und die Keilschwebfliege an
© Kreis Recklinghausen
Das gelbblühende Jakobskreuzkraut dient nicht nur eher unscheinbaren Schwebfliegen als Nahrungsquelle

Der Jakobskreuzkrautbär -Falter und Raupe in Signalfarben

Der auffällig gefärbte Jakobskreuzkrautbär ist im Frühsommer auch am Stimberg zu beobachten

Eigentlich ein Nachtfalter, aber im Frühsommer  kann man den auffällig gemusterten Jakobskreuzkrautbär auch tagsüber beobachten. Mit seiner Färbung signalisiert er Fressfeinden „Achtung! Ich bin giftig! “

© Kreis Recklinghausen

Jakobskreuzkrautbär

Dies kommt nicht von ungefähr, denn der Jakobskreuzkrautbär legt seine Eier an Greiskräutern, vornehmlich am Jakobskreuzkraut ab. Dieses dient der Raupe dann als Wirtspflanze.

Das Jakobskreuzkraut enthält giftige Alkaloide, die dem Falter und der Raupe nicht schaden, und von ihnen als Lockstoff wahrgenommen und dann beim Fressen der Blätter aufgenommen werden. Auf diese Weise wird die Raupe selber für ihre Fressfeinde giftig. Und dieses zeigt sie deutlich durch ihre schwarz-gelben Streifen.

© Kreis Recklinghausen

Mit ihrer gelbgestreiften Signalfärbung macht die Raupe des Jakobskreuzkrautbär ihren Fressfeinden deutlich: „Ich bin giftig“.

Das Jakobskreuzkraut enthält Bitterstoffe, die wenn sie von Weidetieren gefressen und in der Leber eingelagert werden, die Leber der Tiere schädigen und so zum Tode führen können. Auf der Weide werden die „frischen“ und bitteren  Pflanzen von den Weidetieren verschmäht; gelangen die Pflanzen jedoch in Silage oder Heu können Rinder und Pferde das Jakobskreuzkraut  beim Fressen nicht mehr aussortieren. Dies kann fatale Folgen haben.  Schafe allerdings kommen mit dem Jakobskreuzkraut klar.

Hier am Stimberg wird das Jakobskreuzkraut geduldet, denn es gehört auf sandigen Standorten zur natürlichen Vegetation. Und vielleicht helfen die häufig in Massen auftretenden Raupen dabei, dass der Bestand nicht überhandnimmt…

Übrigens ernähren sich viele weitere Insektenarten am Jakobskreuzkraut, wie z.B. Schwebfliegen oder die „Gewöhnliche Sandbiene“; diese wiederum stellen die Nahrung für zahlreiche andere Arten wie Vögel, Zauneidechse und Fledermaus dar.

Auf den Pflanzen sind, häufig als „schwarze Punkte“, Blattläuse zu finden. Die Blattlauskolonien der Art Aphis jacobaeae leben häufig in Symbiose mit Ameisen und werden von diesen „gehütet“.

Manche Arten, können, wenn sie massenhaft auftreten, dabei auch der Pflanze selbst zum Feind werden.

© Kreis Recklinghausen
Jakobskreuzkrautbär
© Kreis Recklinghausen
die Raupen des Jakobskreuzkrautbär fressen an den Blütenköpfen des Jakobskreuzkraut

Vögel

Der Gartenrotschwanz ist leicht an der deutlichen Färbung des Gefieders der Männchen zu erkennen. Bei den Männchen sind Gesicht und Kehle schwarz und die Bauchseite rot gefärbt. Die Weibchen sind unscheinbar braun. Sein typischer Lebensraum sind nach seiner Rückkehr aus dem Winterquartier in Afrika reich strukturierte Landschaftsräume mit Dörfern, Obstwiesen- und weiden, Feldgehölzen und Alleen. Wichtig ist ein großer Bestand an alten Bäumen, denn auch er nutzt Höhlen und Nischen als Brutplatz. Seine Nahrung, - Insekten und Beeren - , sucht er auf Flächen mit einer schütteren Vegetation.

Alten Baumbestand und offene und lückig bewachsene Böden findet er auch in den lichten Laub- und Kiefernwäldern am Stimberg. Auch die nur niedrig bewachsenen Flächen der ehemaligen militärischen Anlage mit ihren Heidetuffs und Trockenrasenbereichen bieten dem Gartenrotschwanz ideale Bedingungen zur Insektenjagd.

Im Frühjahr konnte der Gartenrotschwanz auf den Freiflächen und an den lichten und nur schütter bewachsenen Quarzitbänken beobachtet werden.

Neben dem Altholzbestand in den umgebenden Wäldern bieten aber auch die zahlreich vorhandenen Nistkästen dem ortstreuen Höhlen- und Nischenbrüter ein variables Wohnraumangebot. Obwohl Naturhöhlen in größerer Höhe bevorzugt werden, wurden andernorts in Kiefernbeständen auch Bodenbruten beobachtet.

Und wer weiß? Vielleicht nutzt er ja sogar die Hohlräume der Quarzitbänke als Quartier.

Übrigens: auch die Schafbeweidung am Stimberg kommt den Lebensraumansprüchen des Gartenrotschwanz entgegen, denn die Schafe sorgen bereits im Spätsommer dafür, dass im Frühjahr zur Brutzeit zwischen April und Juni das Gras noch kurz ist…

Wissenswertes über den Gartenrotschwanz und wie man seine Lebensräume fördern und schützen kann erfährst du beim LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen).

Fast jeder kennt den Ruf eines Käuzchens oder hat diesen schon einmal mit einem gespenstischen „Huu-Hu huuu“ nachgeahmt.  Hinter diesem Ruf verbirgt sich der Waldkauz. Der Waldkauz nutzt den gleichen Lebensraum wie der Gartenrotschwanz. Auch er sucht Höhlen als Quartier auf und nutzt dabei alte lichte Laub- und Nadelwälder, aber auch Parkanlagen, Gärten und Friedhöfe in einer reich strukturierten Kulturlandschaft. Lichtungen und offene Flächen mit niedrigem Bewuchs sind ein ideales Jagdrevier.

Sein Revier kann eine Größe bis von bis zu 80 Hektar erreichen und erstreckt sich um einen möglichst störungsarmen Brutplatz. Dieser ist in einer dicht besiedelten Kulturlandschaft und in Wäldern mit einer großen Wegedichte und einem hohen Erholungsdruck gar nicht so leicht zu finden…

Nicht gerade ein „Allerweltsvogel“, denn er ist ein ausgesprochener flinker Kletterkünstler, ist der Kleiber. Er ist ebenfalls leicht an seinem grau-orangen Federkleid und einem eleganten schwarzen Streifen am Auge zu erkennen und in allen Wäldern und Parks mit ausreichend Kleinhöhlen im alten Baumbestand zu finden. Auch in den Wäldern und Waldrändern am Stimberg kann man den Kleiber bei seiner Nahrungssuche beobachten, wenn er flink die Bäume hinauf- und herunterläuft.  

Dieses kann er sogar kopfüber, woran er zweifelsfrei zu erkennen ist…

© Pixabay.com

Eine Vielzahl der Tierarten, die am Stimberg wohnt ist auf ein breitgefächertes Angebot an Wohnhöhlen angewiesen. Dieses kann nur in reich strukturierten Wäldern mit einem altersgestuften Baumbestand aus heimischen, möglichst Laubbaumarten entstehen. Die Vegetation am Boden und auf den Freiflächen sollte möglichst artenreich sein; vielfach auch lückig sein; Altholz, stehend und liegend, darf dabei nicht fehlen, damit alle Arten ihre „Nische“ am Stimberg und in seiner Umgebung finden. Der sandige Boden liefert dabei die Voraussetzung für eine „magere“ Vegetation, die in diesem Fall allen entgegenkommt.

Fledermäuse

Der Stimberg und seine Umgebung sind der Lebensraum verschiedener Fledermausarten.

Fledermäuse wandern in ihrem Verbreitungsgebiet und legen zwischen ihren Winter- und Sommerquartieren große Strecken zurück.

Einige von ihnen nehmen auf ihren Wanderungen gelegentlich am Stimberg Quartier oder wurden auf dem Durchzug hier oben beobachtet. Dazu gehören der Kleine Abendsegler, der Große Abendsegler, die Zwergfledermaus, das Braune Langohr und die Rauhautfledermaus.

© Wikimedia Commons
Rauhautfledermaus
© Wikimedia Commons
Zwergfledermaus
© Wikimedia Commons
Braunes Langohr

Sowohl der Große Abendsegler als auch der Kleine Abendsegler bevorzugen Quartiere in Baumhöhlen. Diese entstehen in alten Bäumen natürlich durch Fäulnis oder werden von Spechten angelegt und ausgebaut. Wichtig ist dabei ein ausgedehnter Hohlraum über dem Einflugloch. Deshalb muss der Baum in großer Höhe noch einen kräftigen Stammumfang haben. Sind die Höhlen groß genug können sie auch als Wochenstube zur Aufzucht des Nachwuchses dienen.
Als Quartiere für den Winterschlaf dienen auch natürliche Felshöhlen oder alte Bunker; als Sommerquartier werden häufig auch ungenutzte Dachböden in alten Gebäuden gewählt. Hier ist die Voraussetzung, dass es eine Einflugmöglichkeit gibt. An alten Gebäuden sind dies lose oder fehlende Dachschindeln, eingeschlagene Fenster etc.

Fehlen in einem Wald alte Bäume oder stehendes Totholz sind alle Fledermäuse auf Ersatzquartiere angewiesen.

Die Zwergfledermaus nutzt als kleinste und im Siedlungsbereich häufigste Fledermausart während ihrer Wanderungen Spalten und Ritzen an Bäumen oder Gebäuden als Quartier. Für ihre Wochenstuben nutzen sie mehrere Quartiere. Zwergfledermäuse wechseln, zu gleich ortstreu, den Standort. Im Herbst sammeln sich die Zwergfledermäuse, häufig in Gebäuden, und suchen ein gemeinsames Winterquartier auf. Ähnlich wie die Zwergfledermaus nutzt auch die Rauhautfledermaus engste Spaltenquartiere bevorzugt in waldreichen Gebieten.

Auch das Braune Langohr nutzt im Sommer Baumhöhlen oder Nischen an Gebäuden und auf Dachböden; im Winter werden Stollen, Höhlen und feuchte Keller als Quartier aufgesucht.

Bei der Nahrungssuche sind alle Fledermäuse auf reich strukturierte Lebensräume mit Wäldern, Wiesen, Weiden, Obstwiesen oder offenen ungenutzten Flächen angewiesen, die einen großen Insektenreichtum besitzen. In der Dämmerung und in den Abendstunden aktiv kann man sie auch im Siedlungsbereich an beleuchteten und baumbestandenen Straßen sehen. Dort jagen sie Nachtfalter und andere in der wärmeren Umgebung noch aktive Insekten.

Insbesondere Grenzlinien an Waldrändern und entlang von Waldwegen und Baumreihen dienen als Leitstrukturen auf ihren Jagdflügen. Mit Gehölzen oder leerstehenden Gebäuden umgebene Freiflächen werden als Balzarenen genutzt. 

© Kreis Recklinghausen
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Willst du mehr erfahren so gibt es reichlich Literatur zum Thema Fledermäuse, Leben, Gefährdung und Schutz.

Hier bekommst du Tipps zum Beobachten von Fledermäusen und nähere Informationen zum Fledermausschutz.

Umfangreiche Informationen zu allen Fledermausarten hält auch das LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt- und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen )bereit.

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